Die Geschichte des Übersetzens



Schriftliche Übersetzungen werden schon seit Jahrtausenden vorgenommen. Man kann davon ausgehen, dass mit der Entstehung der Schrift quasi auch die Geburtsstunde der schriftlichen Übersetzung war. Nichts desto trotz ist die Translationswissenschaft (Dolmetschen und Übersetzen) eine vergleichsweise noch sehr junge Disziplin. Erst ab den 1950er Jahren wurde sich der Erforschung der Translation im Detail gewidmet. Zunächst noch überwiegend präskriptiv, bis sich in den 1980er Jahren nach und nach ein deskriptiver Ansatz durchsetzte. Grundunterschied war, dass nun im Detail erforscht werden sollte, wie Übersetzungen tatsächlich angefertigt werden ohne Wertungen vorzunehmen und Vorgaben zu formulieren.

Das Altertum und die Antike

Die nach heutigem Wissensstand ältesten Schriftstücke wurden in Ägypten und Europa entdeckt und werden etwa auf das Jahr 5.300 v.Chr. datiert. Es ist anzunehmen, dass schon kurz darauf Übersetzungen angefertigt wurde, wenngleich der Nachweis für die älteste Übersetzung auf etwa 2.500 v. Chr. datiert wird. Es handelt sich dabei um Tontafeln mit zwei- und dreisprachigen Wortlisten – darunter auch die sumerische Keilschrift, die älteste Form des Schreibens, – die bei Ausgrabungen entdeckt wurden.

Auch im Alten Rom wurden zahlreiche Texte – beispielsweise aus dem Griechischen – ins Lateinische übersetzt. Berühmt berüchtigt für ihre Übersetzungen sind beispielsweise Cicero, Horaz, Vergil oder auch Quintilian. Die Römer hatten erkannt, dass Übersetzungen ein unvergleichliches Potenzial zur Erweiterung des eigenen Wissens darstellten und nutzten so alle ihnen zur Verfügung stehenden Quellen zur Untermauerung ihrer Macht. Interessant ist dabei, dass sich bereits Cicero und Horaz für eine sich für eine freiere funktionale Übersetzung anstelle eine wortgetreuen aussprachen und somit im Einklang mit dem heutigen vorherrschenden Paradigma agierten.

Wenn man von Übersetzungen in der Antike spricht, darf natürlich auch eine Person nicht fehlen: Hieronymus (ca. 331 – 420), der die Bibel ins Lateinische übersetzte und dessen Version – Vulgata genannt – ohne jeglichen Widerstand seitens der römisch-katholischen Kirche anerkannt und jahrhundertelang verwendet wurde. Laut eigenen Angaben hat er später das Alte Testament als Erster direkt von der hebräischen Originalquelle vorgenommen. Neuere Forschungen gehen jedoch davon aus, dass auch diese Übersetzung auf Grundlage der griechischen Version (Septuaginta) angefertigt wurde. Seine Verdienste in Bezug auf Übersetzung waren dennoch derart groß, dass die Fédératon Internationale des Traducteurs (FIT) im Jahr 1992 beschloss, den Hieronymustag als internationalen Tag der Übersetzung einzuführen und seinen Verdiensten jährlich am 30. September zu gedenken.

La Antigüedad clásica
El antiguo Egipto

Übergang von der Antike ins Mittelalter

Übersetzer spielten bereits in der Antike eine wichtige Rolle als Wissensvermittler zwischen den Zivilisationen. Bestimmten Städten kamen in unterschiedlichen Epochen eine zentrale Bedeutung beim Wissenstransfer zwischen den Kulturen zu. So war es um 300 v.Chr. beispielsweise die ägyptische Stadt Alexandria, in der Übersetzungen zwischen Europa, dem Mittleren Osten und Indien einen Austausch und eine Erweiterung des Wissenshorizont ermöglichten. Unvergessen bis heute die Bedeutung der Bibliothek von Alexandria.

Wenn man von Übersetzungen in der Antike spricht, darf natürlich auch eine Person nicht fehlen: Hieronymus (ca. 331 – 420), der die Bibel ins Lateinische übersetzte und dessen Version – Vulgata genannt – ohne jeglichen Widerstand seitens der römisch-katholischen Kirche anerkannt und jahrhundertelang verwendet wurde. Laut eigenen Angaben hat er später das Alte Testament als Erster direkt von der hebräischen Originalquelle vorgenommen. Neuere Forschungen gehen jedoch davon aus, dass auch diese Übersetzung auf Grundlage der griechischen Version (Septuaginta) angefertigt wurde. Seine Verdienste in Bezug auf Übersetzung waren dennoch derart groß, dass die Fédératon Internationale des Traducteurs (FIT) im Jahr 1992 beschloss, den Hieronymustag als internationalen Tag der Übersetzung einzuführen und seinen Verdiensten jährlich am 30. September zu gedenken.

Vom 9. bis zum 10. Jahrhundert fertigten Gelehrte in Bagdad Übersetzungen wissenschaftlicher und philosophischer Abhandlungen aus dem Griechischen ins Arabische an, welche im Laufe der Zeit ihre Originale ersetzten. Im 12. Jahrhundert wiederum wurden sie in Toledo ins Lateinische übersetzt. In dieser „Schule von Toledo“ wurden neben arabischen auch griechische wissenschaftliche und philosophische Werke ins Lateinische, und ab dem 13. Jahrhundert hauptsächlich ins Spanische, übersetzt. Dabei handelte es sich in erster Linie um Texte aus den Gebieten Medizin, Mathematik, Astrologie und Astronomie. Dieser durch Übersetzungen ermöglichte Wissenstransfer trug maßgeblich zum Aufbau der spanischen Kultur und der Erweiterung des Wissens bei.

Hieronymus

Sophronius Eusebius Hieronymus (ca. 331 – 420)

Alfonso X El Sabio - Gründer der Übersetzerschule von Toledo

Alfons X (genannt: "Der Weise") - Gründer der Übersetzerschule von Toledo

Das Mittelalter

Im 14. Jahrhundert entstand die Renaissancebewegung in Italien und dehnte sich im 15. und 16. Jahrhundert bis in den Norden Europas aus. Diese Zeit war geprägt von neuen Ideen, Entdeckungen und Erfindungen sowie einem neuerwachten Interesse an Sprachen und Literatur. Dieser Wissenshunger – der nun nicht mehr ausschließlich von den Gelehrten ausging – konnte nur mithilfe von Übersetzungen gestillt werden.

Doch neben all den Neuerungen wuchs ebenfalls das Interesse an der ursprünglichen (griechischen und hebräischen) Version der Bibel. In Anbetracht der Tatsache, dass die Vulgata von Hieronymus jahrhundertelang als Grundlage der katholischen Kirche galt, ist es umso verwunderlicher, dass die katholische Kirche nun die Übersetzung der Bibel und heiliger Schriften im Allgemeinen ablehnte, schließlich war die Vulgata selbst eine Übersetzung der ursprünglichen Bibelfassung.

Martin Luther (1483-1546) ist bis heute als Begründer der Reformation bekannt. Was vielen jedoch weniger bekannt ist, ist das Risiko welches er mit der Bibelübersetzung zwischen 1521 und 1534 auf sich nahm. Er war der Erste, der die Bibel aus den Originalsprachen, nämlich dem Hebräischen (Alte Testament) und Griechischen (Neue Testament) ins Deutsche übersetzte. Gelehrte sowie Spezialisten bestimmter Fachgebiete halfen ihm beim Verständnis bestimmter Fachtermini. Dass sich bereits andere an der Bibelübersetzung versucht hatten, macht deutlich, wie groß das Interesse bei den Menschen an einer Bibel in ihrer Muttersprache war.

Neben der maßgeblichen Bedeutung für die institutionalisierte Religion hatte die Bibelversion von Luther auch einen immensen Einfluss auf Sprache und Übersetzung, der sich über die deutschen Grammatiken des 16. Jahrhunderts bis zu Grimms Wörterbuch im 19. Jahrhundert nachverfolgen lässt. Das Besondere war, dass seine Übersetzung sich an den damals real existierenden Sprachgebrauch anlehnte und somit zu größerer Klarheit und Verständlichkeit beitrug. Diese Übersetzung kann durchaus als funktionelle Übersetzung betrachtet werden, mit der das Ziel verfolgt wurde, den Inhalt der heiligen Schrift dem Volk näher zu bringen und die vorher existierende Distanz durch eine Annäherung der Sprache an die Umgangssprache zu überwinden. Dabei war natürlich auch die Erfindung des Buchdrucks von Johannes Gutenberg eine wichtige Komponente, da Bücher nun schnell, günstig und massenhaft produziert werden konnte. Dies war für die Verbreitung und den Erfolg der lutherischen Bibel sowie nachfolgender Schriften von entscheidender Bedeutung.

Martin_Luther_Portrait

Martin Luther (1483-1546) - Begründer der Reformation

Übersetzungen in der Neuzeit

Die Epoche der Romantik Anfang des 19. Jahrhunderts spielte im deutschen Sprachraum insbesondere für die literarische Übersetzung eine herausragende Rolle. Unvergessen bis heute sind beispielsweise die Übersetzungen von Shakespeares Dramen. Auch Goethe befasste sich intensiv mit dem Thema Übersetzung und der Theorie des Übersetzens. Seit der Romantik sind Übersetzungen vom deutschsprachigen Buchmarkt nicht mehr wegzudenken. Heutzutage erscheinen pro Jahr in Deutschland mehr als 6.000 Buch-Übersetzungen, davon auch unzählige Bestseller, die dank der Übersetzungen auch internationale Bekanntheit erlangen. Selbiges gilt für Filme, welche durch Untertitelung einem breiteren Zielpublikum zugänglich gemacht werden können.

Neben der Gattung der literarischen Übersetzung und der Filmindustrie sind heutzutage Übersetzungen natürlich auch in der Wirtschaft, der Politik und dem Rechtswesen unverzichtbar. Allein Gesetzestexte, welche in der Europäischen Union Gültigkeit besitzen, müssen in die Sprachen aller Mitgliedsstaaten übersetzt werden, um es so Allen zu ermöglichen, Rechte und Pflichten in ihrer eigenen Muttersprache verstehen zu können. Damals wie heute bieten Übersetzungen die Möglichkeit, das eigene Wissen zu erweitern und ebenfalls andere am eigenen Wissen teilhaben zu lassen. Selbiges gilt natürlich ebenfalls für Dienstleistungen, die international von Belangen sein können, ohne Übersetzungen aber kein Zielpublikum außerhalb des heimischen Marktes finden. Eine Ansprache in der eigenen Muttersprache, die korrekt und stilistisch natürlich ist, erhöht die Chancen auf positive Resonanz um ein Vielfaches!

Halbe Sachen kippen das Ganze jedoch leider ins Negative: Wer seine Dienstleistung oder sein Produkt mit fehlerhaften Übersetzungen bewirbt – beispielsweise in Folge von automatischen Übersetzungsprogrammen wie Google-Translate – dem wird dies teuer zu stehen kommen. Der Imageschaden ist immens und erschüttert das Vertrauen bisheriger so wie potenzieller Kunden. Deutlich sinnvoller ist es, einen gewissen Teil seiner Investitionen von Beginn für hochwertige professionelle Übersetzungen bereitzustellen, um so auch wirklich erfolgreich expandieren und mehr Kunden gewinnen zu können. Hi-colibri unterstützt Sie umfassend und steht Ihnen als zuverlässiger beratender Partner zur Seite. Planen Sie Ihre nächsten Übersetzungsprojekte mit uns und tauchen Sie ein in eine neue spannende Welt, die noch viel Potenzial für Sie bereithält.

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